Klare Niederlage in Wolfsburg

Eine Druckphase nach Wiederanpfiff konnte die Merk-Elf nicht für sich nutzen, am Ende war es eine verdiente Niederlage bei den Wölfinnen. Freiburg, 12. November 2023 Als Bonusspiel bezeichnete SC-Kapitänin Hasret Kayikci die Partie beim VfL Wolfsburg – am Ende konnte sich ihre Mannschaft für einen intensiven Einsatz aber nicht mit Bonus-Punkten belohnen. 0:4 verliert der Sport-Club beim VfL. „Es war ein Spiel, das wir verdient verloren haben. In der ersten Hälfte haben wir es zu oft verpasst, in den Zweikämpfen zuzupacken und die Duelle zu führen“, so SC-Trainerin Theresa Merk nach Abpfiff. Im Vergleich zum vergangenen Auswärtscoup bei der TSG Hoffenheim rotierte die Freiburgerin nur auf einer Position: Für Lisa Karl startete Ally Gudorf, die auf ihrer rechten Angriffsseite viel Tempo mit sich brachte. Die erste Chance der Partie ging jedoch an die Gastgeberinnen: Eine Ecke von Wolfsburgs Kapitänin Svenja Huth klärte SC-Keeperin Gabrielle Lambert allerdings souverän. Lambert war es auch, die ihre Freiburgerinnen im ersten Durchgang gleich mehrmals vor einem Rückstand rettete: Erste Torannäherungen von Huth, Alexandra Popp und Ewa Pajor klärte die Freiburger Schlussfrau, ehe auch der SC mal einen Konter setzen konnte. Der Abschluss von Giovanna Hoffmann stellte sich aber zu ungenau heraus (22.). Die Freiburgerinnen hatten die Gastgeberinnen in der Anfangsphase gut unter Kontrolle, konnten selbst aber nur selten Nadelstiche nach vorne setzen. Stattdessen kamen die Wölfinnen dem Freiburger Tor immer näher: Gegen Popp und Pajor parierte Lambert zwei Mal stark (23., 31.), hatte dann aber kurz vor der Pause keine  Chance, als die polnische Stürmerin völlig frei zum 1:0 für den VfL einschieben konnte (36.). Dem vorausgegangen war ein langer Ball hinter die Freiburger Abwehrkette, die Pajor zu viel Raum gestattete. Keine drei Minuten später nutzten die Wolfsburgerinnen dann erneut einen Freiburger Fehler: Vivien Endemann staubte nach einer zu kurz geratenen Abwehraktion aus kurzer Distanz ab und stellte noch vor der Pause auf 0:2 aus Freiburger Sicht. „Wolfsburg war einen Schritt schneller, hat die Intensität hochgehalten. Sie haben dadurch viele Standards provoziert, die zu ihren großen Stärken zählen“, so Merk. „Wir waren etwas mutlos, haben uns vielleicht zu viele Gedanken gemacht. Aus der zweiten Halbzeit kamen wir dann besser raus, konnten daraus allerdings kein Profit schlagen, stattdessen mussten wir ein weiteres Gegentor hinnehmen.“ Damit spricht die Freiburger Trainerin die Doppelchance für den Sport-Club kurz nach Wiederanpfiff auf den Anschluss an: Erst war es Janina Minge mit einem Distanzschuss aus gut 30 Metern (48.), der genau wie der Versuch von Hasret Kayikci wenig später nur knapp das Wolfsburger Gehäuse verpasste (49.). Sekunden später machten es die Wölfinnen dann im Gegenzug besser und konterten über Endemann, die im Strafraum auf Pajor querlegte. Die musste zu ihrem zweiten Tor des Tages nur noch einschieben (50.). „Das war dann natürlich der Nackenschlag“, stellte Merk ernüchtert fest. Der SC versuchte es dennoch, ein Kopfball von Minge nach Kayikci-Ecke war die beste Möglichkeit, allerdings auch zu zentral, um für Gefahr vor Ex-Freiburgerin Merle Frohms zu sorgen, die nach Verletzungspause wieder ins VfL-Tor zurückkehrte. Die Merk-Elf spielte im zweiten Durchgang besser mit, wollte offensichtlich mehr Mut zeigen, eröffnete dadurch dem VfL aber auch größere Räume: Lynn Wilms tankte sich auf ihrer rechten Seite durch, legte auf Lena Lattwein zurück – und schon stand es 4:0 für den VfL (60.). „Alles in allem war es eine souveräne Leistung vom VfL und für uns eine verdiente Niederlage“, resümierte Merk daher auch im Nachgang.

Die Freiburgerinnen fanden auch zum Schluss keine Lösungen mehr, mussten sich daher leistungsgerecht klar geschlagen geben. „Wolfsburg und Bayern sind sicherlich nicht die Gegner, mit denen wir uns vergleichen müssen. Wir haben jetzt zwei wichtige Spiele gegen Köln und in Essen gegen zwei Teams, mit denen wir uns auf Augenhöhe befinden. Hier gilt es, sich wieder mit Punkten für die eigene Arbeit zu belohnen“, so Merk. Bevor die SC-Frauen aber den 1. FC Köln im Dreisamstadion empfangen, wartet zunächst eine volle Trainingswoche: Die Partie gegen die Kölnerinnen steigt nämlich erst zum Abschluss des achten Spieltags am Montagabend, 20. November um 19.30 Uhr.