Punktgewinn gegen den Meister - Zuschauerrekord

Das Spiel sahen 13.234 Fans - Zuschauerrekord. Freiburg, 15. September 2023 „Nach Abpfiff wollte der Jubel von Fans und Spielerinnen kaum ein Ende nehmen. Mit dem Schlusspfiff hatte Svenja Fölmli den SC-Frauen durch ihren Treffer einen – unter dem Strich durchaus verdienten – Punkt gegen den FC Bayern München gesichert. "Es war ein extrem emotionales Spiel. Wir haben über die komplette Spielzeit Herz gezeigt", befand SC-Trainerin Theresa Merk nach Spielende. "Die Mannschaft hat alles reingeworfen und die tolle Kulisse hat heute eine große Rolle gespielt. Die vielen Zuschauerinnen und Zuschauer haben uns heute getragen." In der Freiburger Startelf standen mit Ally Gudorf auf dem rechten Flügel und Julia Kassen zwischen den Pfosten zwei Sommerneuzugänge. Die SC-Frauen formierten sich auf dem Rasen im 4-5-1 – Cora Zicai fungierte als einzige Spitze. Alexander Straus, Trainer des Titelverteidigers, schenkte unter anderem der zu dieser Spielzeit gekommenen Pernille Harder das Vertrauen. Harder, ihres Zeichens bereits zweimal zu Europas Fußballerin des Jahres gekürt, kehrte nach drei Jahren beim FC Chelsea in die Bundesliga zurück. Live-Übertragung im öffentlich-rechtlichen Fernsehen, Rekordkulisse bei einem Frauen-Spiel im Dreisamstadion und ein milder Sommerabend: Alles war angerichtet für das diesjährige Eröffnungsspiel der Google Pixel Frauen-Bundesliga, das der Sport-Club und der amtierende Meister aus München bestritten. Schon während der Eröffnungszeremonie machten die 13.234 Fans auf den Rängen sich lautstark Gehör – und feierten die Breisgauerinnen auf dem Rasen auch über die folgenden 90 Minuten mit beeindruckendem Durchhaltevermögen. Angetrieben vom starken Support erwischten die SC-Frauen einen Traumstart in die Begegnung. Sechs Minuten waren gespielt, als Cora Zicai ein zu kurzes Zuspiel auf FCB-Keeperin Maria-Luisa Grohs ersprintete und die Torhüterin umdribbelte. Zicais Abschluss im Fallen landete zwar zunächst am Pfosten, der zweite Ball aber bei Janina Minge, die – zunächst noch geblockt – im zweiten Versuch aus acht Metern vollendete – 1:0 für den SC. Echte Feldvorteile konnte sich der Favorit aus München anschließend erstmal nicht erspielen. Die elf Freiburgerinnen auf dem Rasen standen kompakt und konnten nach Ballgewinnen immer wieder Nadelstiche setzen. Dennoch stand es nach 21 Minuten plötzlich 1:1. Lea Schüller hatte die erste echte Chance der Gäste genutzt, nach Unordnung im SC-Strafraum am schnellsten reagiert und aus elf Metern flach ins lange Eck getroffen. Dem Ausgleich zum Trotz blieb der SC mutig, präsent in den Zweikämpfen und wäre kurz darauf beinahe wieder in Führung  egangen. Lisa Karl vernaschte an der Grundlinie Georgia Stanway und gab das Kunstleder flach in die Box, wo Cora Zicai um Haaresbreite verpasste (25.). Und die besseren Chancen sollten weiterhin die Freiburgerinnen haben. Knapp zehn Minuten vor der Pause eroberte Marie Müller den Ball in der eigenen Hälfte und setzte zum Solo über den halben Platz an, bevor sie das Spielgerät mit einem Gewaltschuss aus gut 25 Metern an den Pfosten setzte (37.). Den 1:1-Pausenstand und damit auch den ersten Achtungserfolg hatte sich die Heimelf redlich verdient. Beide Mannschaften gingen den zweiten Durchgang personell unverändert an. Die Münchner pressten nach Wiederanpfiff höher um den Freiburger Spielaufbau effektiver zu stören. Eine Maßnahme die das Gleichgewicht des Spiels langsam zugunsten der Gäste kippen ließ, obwohl es den SC-Frauen trotzdem immer wieder gelang sich ansehnlich spielerisch zu befreien. Die leichten Feldvorteile des FCB konnte dieser indes lange nur in Halbchancen ummünzen. Nach einer guten Stunde Spielzeit blieb ein Fernschuss über den Kasten von Julia Kassen, die einzige ernst zunehmende Gelegenheit der Elf von Alexander Straus in den zweiten 45 Minuten. Mit Anbruch der Schlussviertelstunde erhöhte der Titelverteidiger den Druck weiter, die Einschläge vor dem Freiburger Tor kamen nun immer näher. Die SC-Frauen mussten ihrem hohen Einsatz langsam Tribut zollen und verlegten sich zunehmend auf die Defensivarbeit. Kurz vor Ablauf der regulären Spielzeit dann der Nackenschlag. Aus dem Getümmel setzte Naschenweng die Kugel unhaltbar für Julia Kassen ins lange Eck. Die Führung für die Bayern, aber noch nicht das Ende der wilden Partie. In der sechsminütigen Nachspielzeit warf die Merk-Elf alles nach vorne und belohnte sich für eine starke Mannschaftsleistung mit dem 2:2 in letzter Sekunde. Svenja Fölmli machte einen Ball im Sechzehner fest, drehte sich um die eigene Achse und brachte das Kunstleder vor den Augen der Nordtribüne platziert in den Maschen unter. Kurz darauf wurde die Partie beendet und die Freiburger Freude über den Punktgewinn brach sich Bann.